Sonntag, 16. Januar 2011

Mathematigitt

Aus unerklärlichen Gründen findet ein beträchtlicher Teil der Einwohner Wiens keinen großen Gefallen an der Mathematik, was sich zumeist schon während der Schulzeit herauskristallisiert. Spätfolgen selbigen Desinteresses zeigen sich … ja … gelegentlich. Als Illustration soll nachfolgende Geschichte dienen. 

Als geselliger und dem abendlichen Ausgehen nicht abgeneigter Mensch, traf ich mich mit einer Freundin am Samstagabend um in einem sich dank Happy Hour großer Beliebtheit erfreuenden Lokal den einen oder anderen Cocktail zu genießen. Wir standen gerade bei der Garderobe um unsere Jacken abzugeben, als es geschah! „Oh, super, Nummer 44. Das ist leicht zu merken!“, jubelte meine Freundin völlig zurecht beim Anblick ihres Garderobenzettels und wich zur Seite, damit nun ich meinen Mantel abgeben konnte. 

Bangend, ob ich nun auch so eine coole Nummer bekommen würde, antwortete ich meine innerliche Unsicherheit gekonnt verdeckend mit: „Supa, na vielleicht hab ich auch so ein Glück!“ Da bemerkte ich, wie ein neben uns stehender junger Mann unser Gespräch neugierig belauschte. Anhand seines an allen Nähten vor lauter Bizeps und Trizeps nur so platzenden schwarzen Shirts und Brustmuskel-Körbchengröße Doppel-D war es mir sofort möglich, ihn als Security zu identifizieren. Ich wendete mich wieder der Garderoben-Dame zu, welche mir meinen Zettel in die Hand drückte: Nummer 66 – yessss! Der Security schielte neugierig über meine Schulter auf den Zettel. Als er die „66“ erblickte, meinte er freudig: „Wow, voll leiwand! Ihr habt’s insgesamt genau 100!“…..

Als stiller Genießer versuchte ich mir jeden Kommentar zu verkneifen. Und die Moral von der Geschicht‘: „Kannst du nicht rechnen, tu’s auch nicht.“ Angesichts solcher Beispiele wundern mich Ergebnisse bei PISA-Studien wirklich nicht.  

© Eiki

Übrigens: sollten Sie in dieser Geschichte den Rechenfehler nicht erkannt haben, verlassen Sie bitte meinen Blog.